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Netzintegration

Je mehr Elektrofahrzeuge genutzt werden, desto mehr Strom wird benötigt. Eine vollständige Elektrifizierung der Pkws in Deutschland (rund 45 Mio. Fahrzeuge) würde zu einer Erhöhung des Strombedarfs von etwa 20 % führen. Für Schleswig-Holstein würde dies einen Strombedarf von etwa 3,8 TWh bedeuten (bei 1,8 Mio Pkw und einem Verbrauch von 17 kWh pro 100 km). 

Aber können die Stromnetze solch eine zusätzliche Belastung verkraften? Dabei spielt neben dem Gesamtbedarf insbesondere die Lastenverteilung eine wichtige Rolle. Denn Engpässe könnten vor allem dort entstehen, wo große Lasten gleichzeitig an einem Standort benötigt werden. Um Investitionen in den Netzausbau zu reduzieren, kommen intelligente Steuerungen und weitere technische Lösungen zum Einsatz.

NPM-AG-5 Netzintegration von Elektromobilität PDF

Auch spannend: der Faktencheck des BDEW zum Thema Netzintegration. 

 

Quelle: Nationale Plattform Elektromobilität

Lastmanagement

Der Begriff Lastmanagement beschreibt die aktive Steuerung elektronischer Lasten, um Kosten zu sparen und das öffentliche Stromnetz zu entlasten. Im Bereich der Elektromobilität kann z. B. die Leistung von einzelnen Ladepunkten am selben Netzanschluss gesteuert werden, sodass eine bestimmte Gesamtleistung nicht überschritten wird. Dabei wird zwischen einer statischen und einer dynamischen Steuerung unterschieden. Bei einem statischen Lastmanagement wird die verfügbare Leistung gleichmäßig auf alle Ladepunkte verteilt und bei Bedarf entsprechend gleichmäßig reduziert. Bei einem dynamischen Lastmanagement sind alle Ladepunkte eigenständig und flexibel steuerbar, basierend auf einer Echtzeitmessung. Ein solches System kann nicht nur zur Netzdienlichkeit beitragen, sondern auch den Ausnutzungsgrad von erneuerbaren Energien erhöhen. Beispielsweise mit einer Steuerung, die die maximale Leistung freigibt, wenn die Sonne scheint und durch Photovoltaik Strom erzeugt wird.

NPM-AG-6 Schwerpunkt Roadmap PDF

Netzausbau

Studien und Projekte von Netzbetreibern zeigen, dass der durch die Elektromobilität notwendige Mehraufwand beim Netzausbau überschaubar ist und zu großen Teilen über die normalen Erneuerungs- und Instandsetzungszyklen abgedeckt werden kann.
Um mögliche Engpässe rechtzeitig zu identifizieren, werden Netzsimulationen für verschiedene Szenarien durchgeführt. Darüber hinaus wurden im Rahmen von Praxistests beispielsweise ganze Häuserreihen mit Elektroautos und Wallboxen ausgestattet. Eine Erkenntnis: Bei der Netzbelastung kommt es vor allem auf den Gleichzeitigkeitsfaktor an. Praxistests haben gezeigt, dass das gleichzeitige Aufladen weniger häufig vorkommt als zunächst angenommen, sodass das Stromnetz dementsprechend weniger stark belastet wird.

Agora Verkehrswende EV Grid PDF

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